High Profiling Coaching®

Wer Coaching in Anspruch nimmt, will mit möglichst wenig Stunden schnellstmöglich sein Ziel erreichen. Hier liefert das Verfahren High Profiling Coaching® einen besonders effizienten Ansatz. Die Methode beruht auf einem Interview und dessen hermeneutischer Interpretation durch ein Expertenteam. Das so entstandene Kompetenzprofil wird sowohl dem Coachee als auch dem Coach vor dem persönlichen Coaching zur Verfügung gestellt. Die Präsenzzeit im Coaching wird dadurch verkürzt.

Das Vorgehen

PersönlichkeitentwicklungDem persönlichen Coaching werden ein biographieorientiertes Leitfaden-Interview und dessen umfangreiche Analyse vorgeschaltet. Das darauf beruhende Kompetenzprofil liest der Klient vor dem eigentlichen Coaching. Er erkennt und reflektiert seine unbewussten Verhaltensmuster, Grundüberzeugungen und Glaubenssätze, welche die Basis für sein gegenwärtiges (Führungs-)Verhalten bilden und erhält im Vorfeld bereits wichtige Denkanstöße. Da auch der Coach das Kompetenzprofil vor dem eigentlichen Face-to-Face-Coaching liest, erfolgt der Einstieg in die Lösungserarbeitung unmittelbar.

Anwendungsbereiche:

Das Verfahren eignet sich besonders, um tiefergreifende Lernprozesse zu initiieren (im Sinne von Deutero-Learning [Argyris/Schön, 1999]. Nicht geeignet ist die Methode für „kurzfristige Ziele im Sinne von Single-Loop-Learning wie z.B. ein Bewerbungsgespräch vorbereiten“. High Profiling Coaching® ist immer dann besonders geeignet, wenn nachhaltige Entwicklungsprozesse des Coachee in Gang gesetzt werden sollen.

Zielsetzung/Effekte:

Die Lektüre des eigenen Kompetenzprofils regt intensive Reflexionsprozesse an. Die darin abgebildeten Hypothesen erweitern die „Innere Landkarte“ des Klienten und geben ihm zahlreiche Denkanstöße. Der Coach kann im Vorfeld abwägen, auf welche Art und Weise er sich den Sichtweisen des Klienten nähert. Er kann bereits vor der ersten Coaching-Sitzung Stärken und Entwicklungsfelder erkennen und sein Vorgehen direkt auf das Ziel ausrichten. Die Präsenzzeit im Coaching wird reduziert und gleichzeitig intensiviert.

Wissenschaftlicher Hintergrund

High Profiling® basiert auf Methoden der qualitativen Sozialforschung. Die Interviewführung beruht auf dem Narrativen Interview nach Schütze (1983). Die Erstellung des Kompetenzprofils erfolgt in Anlehnung an die Objektive Hermeneutik nach Oevermann (1979). Das Verfahren setzt sich aus folgenden drei Bestandteilen zusammen: (1) Biographieorientiertes Interview (2) Transkription und Erstellung des Kompetenzprofils durch Hypothesenbildung und (3) dem Face-to-Face-Coaching.

Falbeispiel

Auf Erfahrungen lernenHerr L. ist eine sehr intelligente und erfolgreiche Führungskraft. Er hat eine steile Karriere hinter sich und übernimmt eine neue Abteilung. Nach einigen Monaten stellt er fest, dass die von ihm geführten Führungskräfte nicht hinter ihm stehen. Im Vorgespräch wird schnell deutlich, dass sich dieser Zustand nur dann ändern lässt, wenn Herr L. etwas in seinem Verhalten ändert. Was das genau sein könnte, soll mit dem Verfahren High Profiling® herausgearbeitet werden.

  1.  In einem Leitfaden-Interview wird der Coachee dazu aufgefordert, insgesamt fünf kleine Geschichten bzw. Anekdoten selbst erlebter Führungssituationen zu erzählen sowie sein Ideal von Führung zu beschreiben. Eine beispielhafte Erzählaufforderung lautet: „Wie ist es Ihnen bei Ihrem ersten Arbeitsverhältnis ergangen? An welche Geschichte können Sie sich erinnern, welche Situation fällt Ihnen spontan ein?“
  2. Das Interview wird transkribiert und von einem Expertenteam analysiert. Es werden zu jeder Erzählsequenz ca. fünf bis acht Hypothesen unter dem Gesichtspunkt gebildet, welche sozialen Kompetenzen, welche Glaubenssätze und Werte sich aus den Anekdoten ableiten lassen. In der Zusammenfassung des Kompetenzprofils werden die zentralen Aussagen zusammengefasst.
  3. Der Coachee liest das gesamte Kompetenzprofil. Da die Hypothesen direkt aus dessen eigenen Schilderungen abgeleitet werden, ist das Kompetenzprofil hochgradig transparent, verständlich und nachvollziehbar. Im Beispiel von Herrn L. konnte wurde deutlich, dass er klar kommuniziert, sich gut durchsetzen kann und eine hohe Leistungsbereitschaft zeigt. Allerdings ist sein Empathievermögen weniger stark ausgeprägt. In seinen Schilderungen ging er so gut wie gar nicht auf die Gefühle der Protagonisten ein. Durch die Lektüre seines Kompetenzprofils wird es für Herrn L. sichtbar, dass genau hier sein Entwicklungsbereich liegt. Im anschließenden Coaching-Prozess geht es nun darum, das Empathievermögen von Herrn L. auszubauen.
  4. Im Face-to-Face-Coaching wird der Coachee gezielt mit unterschiedlichen Methoden (wie dem Rollenspiel, der Technik des Zirkulären Fragens usw.) in seiner Wahrnehmungsfähigkeit von Emotionen geschult.
  5. Bereits nach fünf Coaching-Sitzungen hat der Coachee sein Führungsverhalten soweit verändert, dass das Coaching-Ziel für Ihn erreicht war.

Zusammenfassung

Durch die Analyse von Sprachmustern, der darin transportierten Werte, Grundüberzeugungen und Glaubenssätze und die Lektüre dieser Analyse durch Coach und Coachee lassen sich Coaching-Prozesse beschleunigen und die Nachhaltigkeit sichern. Hierfür bietet High Profiling Coaching® ein wirksames und wissenschaftlich fundiertes Instrumentarium. Mehr Informationen zum Verfahren gibt es auf der Website vom INQUA-Institut für Coaching und Personalentwicklung in Berlin.